Wie alles begann…
Der Beamten-Wohnungsbauverein eG Remscheid-Lennep ist seit über 115 Jahren eine verlässliche Adresse für angenehmes und preiswertes Wohnen in Remscheid-Lennep. Noch vor dem Ersten Weltkrieg, im Jahr 1909, gründeten Beamte den Beamten-Wohnungsbauverein eG, um die Wohnungsversorgung in Lennep sicherzustellen.
Im Jahr 1909 erwarb der Beamten-Wohnungsbauverein eG von der damalige Stadtgemeinde Lennep das erste Bauland in einer Größe von 2.298 m² an der Friedrichstraße und Hermannstraße zum Preis von 0,80 Mark (!) pro m². Auf diesem Grundstück wurde dann in den Jahren 1910–1911 die ersten Häuser an der Friedrichstraße 20–24 und Hermannstraße 19–31 erbaut.
Bereits im Jahr 1910 erwarb man Grundstücke „Am Weyerhofsfeld“ per Erbbauvertrag. Aufgrund der abgeschlossenen Erbbauverträge konnte somit weitergebaut werden. In den Jahren 1910/11 entstanden die Wohnhäuser in der Teichstraße (4, 6, 8), in der Hentzenallee (2, 4, 6, 8, 10, damals Ostring), in der Fritz-Reuter-Straße (1, 2, 3, 4, 5, 7, 9) sowie in der Christhauser Straße (13, 15).
Nach dem ersten Weltkrieg
Bis zum Ersten Weltkrieg wurden insgesamt 34 Häuser mit 101 Wohnungen errichtet. Während des Krieges selbst konnten verständlicherweise keine Neubauten mehr errichtet werden. Die Neubautätigkeiten wurden nach Kriegsende im Jahr 1919 wieder aufgenommen und die Häuser „Röntgenstraße 3–11” und „Am Weyerhofsfeld 4” im Jahr 1920 erbaut. In den folgenden Jahren wurden weitere Häuser für die Genossenschaft erbaut.
Erste Auto-Garage im Jahre 1930
Als letztes Bauvorhaben vor dem Zweiten Weltkrieg ist die erste Autogarage unserer Genossenschaft zu erwähnen. Mit der Bauerlaubnis vom 9. Dezember 1929 wurde die Garage im Jahr 1930 in der Hentzenallee 14 errichtet, jedoch im Zuge des Bauvorhabens Hentzenallee 12 wieder abgerissen.
Der zweite Weltkrieg hinterliess Schäden
Im Laufe des Zweiten Weltkriegs blieben die Häuser unserer Genossenschaft von Kriegsschäden nicht verschont. So erlitten vor allem die Häuser in der Hermannstraße und Friedrichstraße bei Fliegerangriffen erhebliche Schäden. Nach dem Krieg mussten die Dächer dieser Häuser erneuert werden.
Ein Teil unserer Häuser musste nach dem Krieg für die Besatzungsmächte geräumt werden. Leider erfolgte die spätere Rückgabe der Wohnungen durch die Besatzungsmächte nicht in dem Zustand, in dem sie übergeben wurden. Die Schäden wurden jedoch als das „kleine Übel“ hingenommen. Denn durch die Rückgabe der Wohnungen konnte die damalige Wohnungsnot wenigstens etwas gelindert werden, was besonders für die vielen betroffenen Mitglieder wichtig war.
Handwerker und Materialien knapp
Der Zweite Weltkrieg hatte seine Spuren hinterlassen. Aufgrund mangelnder Handwerker und Materialien waren dringend notwendige Reparaturen nur schwer durchzuführen. An Neubauten war nicht zu denken. Erst ab Jahr 1950 wurde mit der Fritz-Reuter-Straße 10–12 wieder ein Neubau errichtet. In den folgenden Jahren entstanden weitere Neubauten: 1954 die Christhauser Straße 6, 6a, 6b, 8, 8a und 8b, 1955 die Christhauser Straße 10, 10a, 4 und 4a sowie 1957 die Röntgenstraße 6. Insgesamt wurden in dieser Zeit elf Häuser mit 46 Wohnungen und zwei Läden errichtet.
Meilenstein für die Genossenschaft
Wie bereits erwähnt, wurden viele der Gebäude auf Erbbaugelände der Stadtgemeinde errichtet. Aufgrund der abgeschlossenen Erbbauverträge würden diese Grundstücke einschließlich der darauf errichteten Gebäude und Anlagen am 31.12.1985 in das Eigentum der Stadtgemeinde übergehen. Um dies zu verhindern, wurden intensive Verhandlungen mit der Stadtgemeinde aufgenommen. Schließlich mit Erfolg. Am 20. Mai 2059 wurde die Genossenschaft als Eigentümerin in das Grundbuch zu Lennep eingetragen. Diese Eintragung ist einer der bedeutendsten Meilensteine in der Geschichte unserer Genossenschaft. Seitdem stehen sämtliche Gebäude des Bauvereins auf eigenem Grund und Boden!
Alle Wohnungen bekommen Kunststofffenster
In den Jahren von 1960 bis 1982 wurden diverse Häuser abgerissen und wieder aufgebaut. Einige Häuser, die vor 1948 gebaut worden waren, wurden mit massiven Modernisierungen auf den aktuellen Stand der damaligen Technik gebracht. Am 02.08.1979 wurde zudem beschlossen, alle Wohnungen der Genossenschaft mit Kunststofffenstern mit Isolierverglasung auszustatten. Diese umfangreiche Modernisierungsmaßnahme wurde erst 1985 abgeschlossen.
Investition in den Bestand
In den folgenden Jahren standen für die Genossenschaft die Substanz und die Werterhaltung der Gebäude im Vordergrund. So wurden zwischen 1991 und 1998 alle Dächer der bis 1957 errichteten Häuser erneuert. Im Jahr 1991 wurden außerdem alle Wohnungen an das Breitbandkabelnetz angeschlossen, um den Mietern einen gehobenen und erweiterten Fernsehempfang zu gewährleisten. Seit 2005 hat die Genossenschaft mit der energetischen Sanierung der Wohnungsgebäude durch Dämmung der Außenfassade begonnen. Ein Projekt, das viele Jahre die Tätigkeiten und Maßnahmen der Genossenschaft begleitet hat.
Der Bauverin baut wieder
Im Jahr 2014 war es dann wieder so weit: Die Genossenschaft entschied sich nach langer Zeit für einen Neubau. Eine komplette Sanierung der Häuser Röntgenstraße 7 und 9 hätte sich bei den in die Jahre gekommenen Gebäuden nicht mehr gelohnt. Somit begann im Jahr 2014 der Neubau der Röntgenstraße 7, wobei die damalige Niedrigzinsphase die Entscheidung sicherlich forciert hat. Er wurde altersgerecht geplant und entsprach den damaligen neuesten energetischen Vorgaben. Es wurden u.a. eine moderne Lüftungsanlage, ein Aufzug, eine Tiefgarage und sogar eine Solarthermieanlage gebaut. Somit entstand 10 neue Wohneinheiten gegenüber den zuvor 4 Wohnungen.Nach einer Bauzeit von gut 12 Monaten zogen am 01.09.2015 alle Mieter in den Neubau ein.
Umfangreiche Modernisierungsmaßnahme in der Hermannstraße 19-31
Die Gebäude der Hermannstraße 19-31 gehören zu den ersten Bauten unseres Bauvereins und erfüllen uns mit viel Stolz. Bis heute sind die Hausfronten mit ihrer imposanten Erkerbauweise ein Blickfang der Straße. Daher hat man sich entschieden, die Frontfassade zu erhalten und die Rückseite der Gebäude mit einem Wärmedämmverbundsystem zu versehen. Außerdem wurden die Fenster ausgetauscht und die Balkone komplett erneuert.
| Klimawandel als Herausforderung für die Zukunft |
|---|
Auch in Zukunft wird der Beamten-Wohnungsbauverein eG massiv in seinen Hausbestand investieren. Der Klimawandel und seine Herausforderungen werden dabei sicherlich im Mittelpunkt des Handelns stehen. Stichwort: Klimaneutralität 2045! Ein wichtiger Punkt für die Zukunft ist der Austausch alter Heizungsanlagen durch moderne Wärmepumpensysteme. Dies ist eine Aufgabe, die nicht von heute auf morgen zu erledigen ist. Auch in Zukunft wird es unser Ziel sein, das Wohl unserer Mitglieder und Mieter in den Vordergrund zu stellen. Unser Slogan „Günstig wohnen für jedermann“ wird unser Leitsatz bleiben. Er hat uns in der Vergangenheit stark gemacht und wird uns auch in den nächsten Jahren/Jahrzehnten stets begleiten. |
Historie
Hier finden Sie unsere beiden Festschriften aus Anlass unserer Jubiläen zum 75-jährigen Bestehen im Jahr 1984 und zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 2009 zum Schmökern und Durchlesen.
- 75 Jahre Beamten Wohnungsbauverein
- Download 100 Jahre Beamten Wohnungsbauverein